18. November 2007
Schwimmer gewinnen Endkampf
Zum zweiten Mal in Folge durfte der Schwimmclub Westerbach Eschborn den Endkampf der höchsten Hessischen Schwimmliga im heimischen Wiesenbad ausrichten. Die Hausaufgaben hatten die Damen- und Herrenmannschaft vor zwei Wochen durch den erfolgreichen Vorkampf erledigt und starteten jeweils als Zweitplatzierte im Finale der Oberliga Hessen.
Bei den Männern stellte Trainer Dr. med. Stephan Pohl die Mannschaft auf drei Positionen um. Wieder die maximale Startanzahl von fünf absolvierten Sebastian Hofer, Jg. 87, Masaki Nakajima, Jg. 82, Lars PLatacis, Jg. 86 und Bastian Szerbakowski, Jg. 79, wobei alle durch Vereinsjahresbestleistungen und persönliche Rekorde glänzten. Leicht angeschlagen ging Mischa Pering, Jg. 86, in den Wettkampf. Nach seinem Paukenschlag vom Vorkampf über 100m Freistil, ließ er es diesmal über die 50 und 100m Schmetterling krachen, bei denen er beide Male Bestzeit schwamm. Alexander Lotz, Jg. 88, überzeugte über 50m und 100m Freistil bzw. Rücken restlos. Die Brustspezialisten Marc Heimann, Jg, 76 und Julian Abramowski, Jg. 88 sowie Alexander Pohl, Jg. 94, ergänzten das Aufgebot.
Ungewollter Held der Männermannschaft wurde der Oldie im Team Henning Steinhagen, Jg. 69. Dass es beim Schwimmen oft auf den Start ankommt, ist allseits bekannt, aber bei der Langstrecke 1500m Freistil schon eher nebensächlich. Vielleicht gerade deshalb versagte beim Start die Konzentration, Start vor dem Startsignal, Disqualifikation und damit nötiges Nachschwimmen am Ende der Veranstaltung. Natürlich machte sich ein breites Stöhnen bei Zuschauern, Kampfrichtern und Mannschaften breit, denn so mussten alle länger auf das Endergebnis warten. Einige Minuten später jedoch wurde den ersten Eschbornern der Vorteil dieses Vorganges bewusst. Schließlich lieferte man sich ein Kopf an Kopf Rennen mit dem Zweitligaabsteiger Baunatal. Nach Beendigung der regulären Wettkampfstrecken fehlten dem SCWE dann wirklich nur 411 Punkte zum Triumph. Durch den Jugendwart Manuel Martin wurde schnell die erforderliche Zeit errechnet. 19:32 Minuten sollten reichen. Die gesamte Damen- und Herrenmannschaft, der Betreuerstab und die Fans des SCWE machten das Wiesenbad mit zahlreichen Schlachtgesängen noch mal zum Hexenkessel, was bei Langstrecken in der Form noch nicht vorkam. Nach 19:08 blieb die Uhr dann stehen. Die Freude kannte keine Grenzen. Es war vollbracht. Die erfolgreichste Mannschaftsmeisterschaft der Vereinsgeschichte war perfekt. Nach der Pokalübergabe ließ es sich die Mannschaft nicht nehmen und taufte den Vater des Erfolges, ihren Trainer Dr. med. Stephan Pohl samt Kleidung im kühlen Nass des Wiesenbades.
Etwas im Schatten der Männer standen die Damen im Endkampf. In der Aufstellung mussten gleich zwei Schwimmerinnen komplett ersetzt werden. Mareike Wanschura stürzte am Dienstag in der Schule und zog sich eine Bänderverletzung zu, die bis Samstag nicht in Griff zu bekommen war. In der Nacht zu Samstag musste zudem Rückenspeziallisten Kathrin Junker absagen.
Für einen perfekten Auftakt der Damen sorgte Nicole Ensminger, Jg. 80, mit ihrer Fabelleistung über 100m Lagen in neuer Vereinsrekordzeit. Das Team mit dem geringsten Altersdurchschnitt in der Oberliga erlebte ein auf und ab im Endkampf. Wichtigste Stütze neben Nicole war Monika Hirte, Jg. 86, die über 200m Freistil eine neue Bestzeit erreichte. Isabelle Gemmer, Jg. 92, konnte bei ihren Starts durchweg mit Bestzeiten glänzen. Für ihre verletzte Freundin Mareike übernahm sie zudem noch die 200m Schmetterling, welche sie das erste Mal absolvierte und die 400m Lagen, bei denen sie wegen einer völlig misslungenen Rückenwende jedoch disqualifiziert wurde. Im Nachschwimmen trat dann Rückenspezialistin Christjane Seufert, Jg. 87, an, die ihre Klasse durch drei Vereinsjahresbestleitungen unter Beweis stellte. Nicht an ihre tollen Leistungen der vergangenen Wochen konnte Christiane Ott, Jg. 92, anknüpfen. Sie musste jedoch als dritte im Team die maximale Anzahl von fünf Starts absolvieren. Verena Baum, Jg. 89 und Lisa Sieburger, Jg. 91, machten sich wieder auf die weite Reise der Langstrecken über 400m und 800m. Auf den Bruststrecken kamen wie im Vorkampf Julia Regenstein, Jg. 83, Diana Neumann, Jg. 92 und Eileen Hohmann, Jg. 95, zum Einsatz. Yurie Nakajima, Jg. 88, die bedingt durch ihr begonnenes Studium ihren Trainingsumfang reduzieren musste, kam über 100m und 200m Schmetterling sowie 400m Lagen zum Einsatz. Komplettiert wurde das Team durch die 16jährige Jennifer Schmied über 100m und 200m Rücken. Für die Damen reichte es am Ende zu einem 3. Platz. „Mehr war nicht drin. Die Ausfälle haben uns sicher Punkte gekostet. Die eine und andere Zeit war zudem über unseren Erwartungen, aber wir sind zufrieden, denn neben der erfolgreichen Männermannschaft haben auch die Damen ihre Klasse bewiesen.“, analysierte Cheftrainer Dr. med. Stephan Pohl.
Nach dem erfolgreichen Endkampf feierten die Mannschaften bis tief in die Nacht ihren Erfolg. Das Ziel für die Zukunft heißt jetzt Aufstieg in die 2. Bundesliga. Die gesunde Mischung aus jung und alt und der starke Nachwuchs lassen hoffen. Voraussetzung hierfür wäre laut Sportwart Bernd Pohl die weitere Verbesserung der Trainingsbedingungen im Eschborner Wiesenbad.