12. März 2024
SCW-Masters erfolgreich auf Rekord- und Titeljagd bei der WM in Doha
Nachdem die Elite ihre Schwimmweltmeisterschaften im fernöstlichen Doha beendet hatte, war es Zeit für die Altersklassenschwimmer die Koffer zu packen, um nun auch ihre Rennen im Kampf um Titel, Medaillen und gute Zeiten im Wettkampfbecken des Aspire Dome’s zu schwimmen. Vom 23.2. bis 3.3.2024 empfing Doha die unter 4000 Teilnehmer aus den verschiedensten Ländern der Welt freundlich und mit frühlingshaften Temperaturen. Unter den ca. 200 Teilnehmern aus Deutschland war der SCW Eschborn erstmals mit einer größeren Gruppe von neun Teilnehmer:innen vertreten.
Der erste Eindruck: groß! Die gesamte Sportanlage war imposant und spornte zu Höchstleistungen an. Die Bilanz kann sich sehen lassen: insgesamt 12 Medaillen konnte das Team aus dem Becken fischen. Allen voran die beiden mitgereisten Männer. Frank Gruner, der bereits bei der letzten WM in Fukuoka 2023 mit vier Titeln nach Hause fahren konnte, wiederholte dieses Glanzstück erneut und wurde somit seiner Hotelzimmernummer ‚1111‘ in vollem Maße gerecht. Er siegte sowohl über die 200m Rücken in 2:15,89 Min als auch über die 100m Rücken in 1:02,00 Min jeweils knapp vor seinem deutschen Dauerkonkurrenten Lars Kalenka und verbesserte hiermit sowohl seine Deutschen Rekorde als auch die Europarekorde in der Altersklasse 50. Über 200m Lagen und 400m Lagen bewies er erneut seine Vielseitigkeit und wiederholte seine Titel in 2:16,38 Min bzw. 5:43,49 Min. Frank rundete seine Medaillenausbeute mit einer Silbermedaille über 400m Freistil ab.
Erstmals bei einer Weltmeisterschaft startete Lars Renner in der Altersklasse 55. In sehr engen Rennen gegen einen starken Finnen über 50m Freistil und 100m Freistil startete Lars unter den tosenden Anfeuerungsrufen der Vereinskolleg:innen mit zwei Vizetiteln in die Wettkämpfe. Kurios war dabei, dass er bei seinen Meldezeiten, die man im Vorfeld bei der Registrierung angibt, auf Kurzbahnzeiten zurückgreifen musste und diese dann mit einem Umrechnungstool in 50m-Bahn-Zeiten konvertierte, was verständlicher Weise nur einen Näherungswert ergeben kann. Über 100m Freistil stand am Ende exakt diese Zeit an der Anzeigetafel. Punktlandung. In seiner Paradedisziplin Schmetterling gelang Lars dann der goldene Doppelschlag. Er gewann die 100m trotz schwerer Arme im Zieleinlauf knapp mit 1:01,46 Min und ließ über 50m Schmetterling in 0:26,94 den Finnen hinter sich und erreichte damit auch zwei neue deutsche Altersklassenrekorde. Der Jubel im Team und bei den mitgereisten Fans war groß.
Auch die Damen sammelten Medaillen ein. So freute sich Andrea Symcek in der Altersklasse 40 über einen Vizetitel. Sie benötigte für die 100m Brust 1:22,71 Min. Über die doppelte Distanz konnte sie sich auf den Bronzerang schwimmen. Bronze gewann auch Susan Przywara in der gleichen Altersklasse über 200m Lagen. Bis zum Schluss lagen hier Platz 1 bis 4 sehr eng beieinander, so dass erst der Anschlag über die finale Platzierung entschied.
Viermal landeten die Eschborner auf Platz 4. Susan über 50m Rücken, Andrea über 50m Brust und die 4×50 Freistil Mixed-Staffel bei welcher Frank, Lars und Susan zusammen mit Linda Kiesel (AK40) in der Altersklasse 160+ starteten. Ebenfalls auf Platz 4 landete die 4x50m Lagen Staffel der Damen. Hier starteten Susan und Linda zusammen mit Laura Thien und Susanna Schumann (beide AK 25). Trotz fantastischer Zeit, die schneller war als beim gewonnenen Vizetitel bei der Europameisterschaft 2022 in Rom, reichte es knapp nicht fürs Podest. Die starken Konkurrenten bei den Staffelbewerben kamen hier z.B. aus Paraguay, Brasilien, China und Polen.
Schaut man sich die TopTen Platzierungen insgesamt an, werden die Eschborner:innen hier ganze 19x gelistet. So erreichte Linda Kiesel Platz 5 über 100m Schmetterling, Platz 6 über 200m Rücken sowie 400 Freistil und Platz 8 über 100m Rücken. Ursula Trützschler (AK 25) wurde 6. über 800 Freistil, 7. über 400F und 9. über 200F. Laura Hertel (AK 30) freute sich über Platz 7 (800F) und Platz 8 (200F). Laura Thien schwamm auf Platz 5 über 50m Schmetterling und erreichte Platz 9 über die doppelte Strecke. Susanna Schumann erreichte über 200m Brust bei sehr starker Konkurrenz den 9. Platz. Mit der 4x50m Freistil Staffel der Damen kam noch ein 6. Platz dazu und die Mixed-Staffel erreichte über 4x50m Lagen einen guten 5. Platz.
Da es leider vom Veranstalter dieses Mal keinen Video-Livestream gab, filmte das Team sich gegenseitig mit, was auf der Tribüne teilweise von den Ordnern nicht so gern gesehen wurde. Hier sollte ein Mindestabstand zum Geländer gewahrt werden. Der Zeitplan wurde jeden Tag gerissen, aber damit arrangierte man sich gut. Es gab genügend Warm-up und Cool-Down-Möglichkeiten, Trinkwasser für alle und für den Transport gab es Shuttle-Busse, die einen zumindest zur Metro-Station brachten. Die angebotenen Snacks und Früchte erfreuten sich großer Beliebtheit, so dass auch hier Schnelligkeit den Unterschied machte.
Auch wenn es lange erfolgreiche Tage in der Schwimmhalle waren, gab es doch auch Zeit für Erkundungen. Ob Museum, Wüste, Einkaufen, Skyline oder Märkte, es gab für jeden etwas zu entdecken. Zufrieden machte man sich schließlich wieder auf den Heimweg, bereits jetzt schon in Vorfreude auf die nächsten Weltmeisterschaften, die 2025 in Singapur stattfinden sollen.