28. August 2019
Dabei sein ist alles
Am 28. August ging es für Nicole Ensminger, Jg. 80, vom SCW Eschborn mit einem voll gepackten Auto in Richtung Lausanne zur Altersklassen-Weltmeisterschaft über die Sprintdistanz im Triathlon.
Die Vorfreude, aber auch die Nervosität war kaum zu überbieten. Nach viereinhalb Stunden Autofahrt kam sie bei bestem Wetter am schönen Genfer See an, wo auch das Race-Hotel lag, in dem der Großteil der Nationen untergebracht war. Nicole kam schnell mit allen ins Gespräch, und die Atmosphäre war einfach nur toll. Donnerstags wurde die Radstrecke abgefahren, die mit zehn Prozent Steigung und zwölf Prozent Gefälle ziemlich anspruchsvoll war, dennoch viel Spaß machte, da sie sehr abwechslungsreich war. Abends trafen sich dann alle Nationen am Hafen zur Nationenparade, die ein ganz besonderes Highlight war. Deutschland lief hinter Südafrika als zweites ein. Es war ein riesiges Wir-Gefühl, einfach unbeschreiblich schön. Danach gab es eine Pastaparty, bei der die Triathletin mit vielen Sportlern ins Gespräch kam. Freitags wurde dann das Rad eingecheckt und abends noch einmal kurz in den 23 Grad warmen Genfer See gesprungen, um noch einmal das gewisse Wassergefühl zu bekommen. Außerdem wollte sie es sich nicht nehmen lassen, bei so einem Panorama ins Wasser zu springen.
Die Anspannung wurde immer größer. Am Samstag um 5.45 Uhr klingelte schließlich der Wecker. Das Frühstück und alle restlichen Wettkampfutensilien wurden in die Wechselzone gebracht, und dann hieß es warten bis ihre Startgruppe um 9.12 Uhr endlich dran war. In der Zwischenzeit schaute sie den anderen beim Schwimmen zu. Dann war es endlich so weit. Die gelben Badekappen, ihre Startgruppe der Altersklasse 35 wurde in den Vor-Start-Bereich gebeten. Nun ging alles ganz schnell. Sie kam gut ins Schwimmen und nach 750m mit 12:18 Min. als 6. Frau aus dem Wasser. Dann ging es aufs Rad. Nach 20km und 40:36 Min. war sie 34. Die Platzierung war ihr jedoch nicht so wichtig, da ihr Trainingsrückstand in diesem Jahr einfach zu groß war. Die 5km lange Laufstrecke wurde für alle Athleten nach dem schon sehr anspruchsvollen Radkurs noch einmal zur großen Herausforderung, da es auch hier dreimal sehr steil aufwärts ging. Allerdings motivierte sie der Ort sehr, denn dort war das Olympische Museum mit der olympischen Fackel, und sie sagte sich, dass für sie der olympische Gedanke hier an diesem Ort zählt und sie, egal was dabei herauskommt, dieses Jahr nur dabei sein wollte und die Erfahrung mitnehmen wollte. Nach 26:35 Min. und einer Gesamtzeit von 1:24::31 Std. kam sie dann unter großem Beifall als 48. in ihrer Altersklasse ins Ziel, war überglücklich und sehr stolz.
Nach dem Rennen wurde am Nachmittag noch die Elite angefeuert und am Sonntag den Paratriathleten sowie der Mixed-Staffel zugeschaut. Spät abends nach der Abschlussfeier ging es dann mit vielen tollen Eindrücken und neuen Zielen in Richtung Heimat. Insgesamt waren es mehr als 4000 Athleten aus 59 Ländern, die zusammen mit einem perfekt organisierten Veranstalter für diese einmalige Atmosphäre sorgten. Es waren unglaublich schöne Tage, die ihr immer in Erinnerung bleiben werden.
Am Wochenende starten die Schwimmer beim Bezirksentscheid der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Junioren in Höchst.