Eschborner Mastersschwimmer trumpfen auf: Ein Comeback, 14 Titel und neue Rekorde

„Und es gibt den nächsten Altersklassenrekord zu vermelden, auf der Bahn 4, durch Frank Gruner, herzlichen Glückwunsch“, tönte es über die Sprecheranlage im Hofwiesenbad in Gera. Bei den Deutschen Mastersmeisterschaften ‚Kurze Strecken‘, die vom 5.8.-7.8. stattfanden und für die 602 Teilnehmer aus 202 Vereinen gemeldet hatten, fielen zahlreiche nationale Rekorde, sowie auch ein Europarekord und ein Weltrekord. Insgesamt 3x trug sich Frank Gruner in der Altersklasse 50 in die nationalen Rekordbücher ein. Gleich am ersten Tag unterbot er in 1:10,33 über 100m Brust seine eigene Bestmarke um eine gute halbe Sekunde und fügte dann an den folgenden Tagen seiner persönlichen Statistik noch zwei neue Rekorde hinzu. Über 50m Rücken siegte er auch ohne Rückenstarthilfe in einem tadellosen Rennen souverän in 0:29,45 Sekunden. Über 100m Schmetterling machte er es dagegen spannend. Hier wendete noch Teamkollege Lars Renner, der seit vielen Jahren Abstinenz wieder einmal Wettkampfluft schnuppern wollte, an der 50m Marke vor Frank, welcher davon angespornt dann aber auf der zweiten Bahn leicht vorbeizog und in 1:02,20 über eine Sekunde unter dem alten Rekord blieb. Auch Lars blieb nicht weit weg vom alten Rekord. Einen solchen Doppelsieg gab es noch weitere zwei Male.

Der Jubel bei den mitgereisten Teamkollegen über die tollen Leistungen war groß. Das sechsköpfige Team vom SCW Eschborn sammelte insgesamt 14 Titel, davon gingen allein sechs Einzeltitel auf das Konto von Frank, der damit alle seine Einzelrennen gewann. Insgesamt gab es 29x Edelmetall. Susan Przywara steuerte neben 3 Silbermedaillen und 1x Bronze in der Altersklasse 35 auch drei Titel bei. Sie gewann die 100m Brust, 100m Rücken und 50m Rücken. Neben den drei Vizetiteln hinter Frank erschwamm sich Lars auch eine Goldmedaille im Einzel. Über 100m Freistil reichten 0:59,42 Sekunden. Sein erstes Rennen nach 20 Jahren, ein Auftakt nach Maß, wie er fand. Teamkollege Georg Bacher (AK 55) holte bei drei Einzelstarts einen kompletten Medaillensatz und freute sich am meisten über den Sieg über 50m Schmetterling. Weiteres Edelmetall steuerte Andrea Smycek in der Altersklasse 40 bei, sie holte Silber über 50m und 100m Rücken, sowie Bronze über 50m und 100m Brust. Teamküken Helen Hemmling gewann ihrer allererste Mastersmedaille bei Meisterschaften in der Altersklasse 20. Über 50 Schmetterling reichte es zum Bronzerang. Zusammen besetzte das Team in unterschiedlichen Konstellationen vier Mixed-Staffeln mit je 2 Frauen und 2 Männern in der Altersklasse 160+ und zeigte, dass hier mit ihnen zu rechnen ist. Sie gewannen die 4x50m Lagen, 4×50 Freistil und 4×100 Freistil, letztere sogar als zweitschnellste Mannschaft aller Altersklassen. Über 4x100m Lagen musste man sich trotz guter Leistung den Schwimmern von den Stadtwerken München geschlagen geben, die einen Altersklassenrekord ins Wasser zauberten und dafür vollsten Respekt ernteten.

Die Veranstaltung war gut organisiert und die heißen Temperaturen beirrten die Teilnehmer kaum. Am Samstag besuchten zwei besondere Gäste die Schwimmhalle, zum einen Geras Bürgermeister Kurt Dannenberg, der gleichzeitig der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins SV Gera ist, sowie der Vizepräsident des Deutschen Schwimmverbandes, Harald Walter, der klare Worte für das Offenbleiben der Schwimmbäder in der aktuellen Energiekrise fand.

Nun steht Ende des Monats direkt der nächste Höhepunkt an, die Masters-EM in Rom, bei der auch wieder eine kleine Eschborner Delegation vertreten sein wird.